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Impuls zum 26. Mai 2024

Zum Dreifaltigkeitssonntag

Von Veronika Hüning (Höhbeck im Wendland), pax christi Diözesanverband Hildesheim

Gott ist dreifaltig einer

Lied: O heiligste Dreifaltigkeit, GL 352, Str. 1-3

Ein jahrhundertealtes Lied, selten gesungen, aber mit einem schönen Text, finde ich.
Ja, denn heute feiern wir:
Dreifaltigkeitssonntag
Das Fest, an dem wir den einen Gott verehren – als Vater, als Jesus Christus, seinen Sohn, und als den Heiligen Geist. „Dreifaltigkeit“: das bezeichnet eine Wahrheit, die wohl immer größer bleibt, als wir begreifen können. Aber Bilder können uns helfen. Ich stelle mir manchmal ein Faltblatt vor. Auseinandergezogen sehe ich drei Spalten und ich kann meinen Blick auf nur jeweils eine dieser Spalten richten. Ineinandergeschoben kann ich es als ein einziges Faltblatt in der Hand halten und sehen, dass die Spalten zusammengehören. So kann die Vorstellung einer „Dreifaltigkeit“ helfen, verschiedene Gesichtspunkte der einen Heilsgeschichte zu erfassen und zu benennen.
Oder das Bild von verschiedenen Rollen, die von Gott „gespielt“ werden, ähnlich wie bei ein und demselben antiken Theaterschauspieler, der mit drei verschiedenen Masken auf die Bühne tritt. Der eine Gott kann als der Vater auftreten, als derjenige, der seinem Volk ein Land mit Milch und Honig verspricht, der es durch die Wüste führt, der es aus der Gefangenschaft heimholt. Er kann als der Mensch Jesus von Nazareth auftreten, der das Reich Gottes predigt, der Wunder wirkt und der sich lieber ans Kreuz schlagen lässt, als seine Sendung zu verraten. Er kann als die Heilige Geistkraft auftreten, unsichtbar, aber wirksam, die auch hier und heute tröstet, befreit und Zukunft verheißt.

Lobpreis (Aus dem Werkbuch für Wortgottesfeiern)
Dir sei Preis und Dank und Ehre! (GL 670,8)

Gepriesen bist du, Herr, unser Gott, für das Leben, das du geschaffen hast. Die ganze Welt hältst du in deiner Hand und wir dürfen dich unseren Vater nennen.
Wir danken dir für deinen Sohn Jesus Christus, unseren Herrn und Bruder. Durch ihn wurde deine Güte in menschlicher Gestalt sichtbar. In seinem Tod und seiner Auferstehung hast du uns erlöst und bleibende Hoffnung geschenkt. Er ist das Wort, das uns den Weg weist; er ist die Wahrheit, die uns frei macht.
Wir preisen dich für den Heiligen Geist, der uns zusammenführt und als Kirche eint. Aus seiner Fülle haben wir empfangen, aus seiner Kraft dürfen wir leben.
Wir danken dir für alle, die den Weg mit uns gemeinsam gehen und ihr Leben mit uns teilen. Für alle, die bei uns bleiben in Stunden der Freude, aber auch in Stunden der Not und der Angst.
Wir preisen dich, den dreieinigen Gott, und stimmen ein in den Lobgesang der himmlischen Chöre: 

Der Geist des Herrn erfüllt das All, GL 347, Str. 1

Dtn 4, 32-40
Das Volk Israel wird erinnert an die Begegnung des Mose mit Gott im brennenden Dornbusch und an die Rettungstat Jahwes, der sein Volk aus der Sklaverei in Ägypten herausgeführt hat. Der Verfasser bekräftigt den Glauben an den einen Gott und verpflichtet das Volk auf die göttlichen Weisungen.
Erinnern auch wir uns: an die befreiende Wirkung der Versöhnungsgeste französischer Christ*innen nach dem Zweiten Weltkrieg, der wir unsere Friedensbewegung verdanken. Bekräftigen auch wir unsere Bindung an Gottes Weisung: Du sollst nicht töten!

Aus Psalm 33
Der Herr blickt herab vom Himmel, / er sieht auf alle Menschen.
Der ihre Herzen gebildet hat, / er achtet auf all ihre Taten.
Dem König hilft nicht sein starkes Heer, / der Held rettet sich nicht durch große Stärke.
Nichts nützen die Rosse zum Sieg, / mit all ihrer Kraft können sie niemand retten.
Doch das Auge des Herrn ruht auf allen, die ihn fürchten und ehren, / die nach seiner Güte ausschaun;
denn er will sie dem Tod entreißen / und in der Hungersnot ihr Leben erhalten.
Unsre Seele hofft auf den Herrn; / er ist für uns Schild und Hilfe.
Ja, an ihm freut sich unser Herz, / wir vertrauen auf seinen heiligen Namen.
Lass deine Güte über uns walten, o Herr, / denn wir schauen aus nach dir.

Röm 8, 14-17
Paulus geht es in seinem Brief an die Gemeinde in Rom vor allem um den göttlichen Geist und seine Gaben. Die wichtigste Gabe ist die Furchtlosigkeit. Sie gründet in dem Glauben, von Gott wie von einem guten Vater geliebt zu sein und eine Zukunft zu haben in seinem Reich der Gerechtigkeit und des Friedens.
Vertrauen auch wir in der Friedensarbeit auf die Gabe der Furchtlosigkeit! Wenn es gilt, Widerstand zu leisten gegen Unrecht, wenn es gilt, die zu konfrontieren, die auf Gewalt und Krieg setzen, und wenn Konflikte auszuhalten sind, auch zwischen uns.

Segensgebet
Der gerechte und treue Gott segne uns. Er segne unsere Augen, dann können wir die Schönheit seiner Schöpfung wahrnehmen.
Er segne unsere Ohren, dann können wir die Worte hören, die uns gut tun.
Er segne unsere Hände, dann können wir einander berühren und stützen.
Er segne unsere Lippen, dann können wir Worte der Versöhnung sprechen und ihm unser je eigenes Lied singen.
So segne uns alle der eine Gott: der Vater durch den Sohn im Heiligen Geist. Amen.

Lied: Der Geist des Herrn erfüllt das All, GL 347, Str. 2 und 4